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Montag, 30. August 2010

Immobilienkauf und Angst vor Arbeitslosigkeit

Was sollten Immobilienkäufer beachten, wenn ihr Job unsicher ist?

Viele Verbraucher sind derzeit hin und her gerissen: Einerseits träumen sie vom Eigenheim und würden gerne die niedrigen Zinsen von unter 3,6 Prozent (effektiv) für ihre Finanzierung nutzen. Andererseits haben sie Angst, ihren Job zu verlieren. Denn immer mehr Beschäftigte sind befristet angestellt, und die Wirtschaftskrise hat gezeigt, wie schnell und unvorhersehbar ein Abschwung kommen kann.

Wer eine Baufinanzierung anstrebt, sollte möglichst viel Eigenkapital mitbringen. Am besten mindestens 20 Prozent der Kaufsumme. Denn je mehr Eigenmittel einfließen, umso geringer ist die monatliche Tilgungsrate und umso schneller sind die vier Wände abbezahlt. Beim Abschluss der Finanzierung sollten sie darauf achten, dass sie während der Vertragslaufzeit unentgeltlich die Tilgungshöhe ändern können.

Auch sollte der Kreditnehmer ein Augenmerk darauf haben, keinen Vertrag abzuschließen, der dem Kreditgeber bei Arbeitslosigkeit eine außerordentliche Kündigung einräumt.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann mit seiner Baufinanzierung eine zusätzliche Kreditausfallversicherung abschließen. Diese ist allerdings recht teuer, zudem muss sie bei vielen Assekurranzen auf einen Schlag bezahlt werden. Zudem gilt sie nur für die Zeit, in welcher der Zins festgeschrieben ist. Also je nach Laufzeit über die ersten fünf, zehn oder 15 Jahre. Muss eine Anschlussfinanzierung gemacht werden, erlischt der Versicherungsschutz. Günstiger wird die Versicherungssumme, wenn man nicht das gesamte monatliche Darlehen sichert, sondern nur den Teil, den man bei Arbeitslosigkeit nicht mehr problemlos begleichen kann.
Wer tatsächlich arbeitslos wird und sein Eigenheim nicht mehr abbezahlen kann, sollte das Gespräch mit seiner Bank suchen. Viele räumen für einige Monate eine Tilgungsaussetzung ein, sofern der Kreditnehmer darlegen kann, dass seine Arbeitslosigkeit nur vorübergehend ist.
Man sollte keinesfalls in Panik verfallen.

„Niemand muss deshalb sofort aus seinem Eigenheim ausziehen“.

Denn im Gegensatz zu Konsumentenkrediten hat die Bank bei einer Baufinanzierung die Immobilie als Sicherheit.
Auch Vater Staat greift Häuslebauern in finanzieller Not unter die Arme. Für Mieter gibt es das Wohngeld, für Immobilienbesitzer einen so genannten Lastenzuschuss. Dafür muss der Besitzer sein Haus oder seine Wohnung selbst bewohnen und sich an seine zuständige Wohngeldstelle wenden. Wird er als bedürftig eingestuft, erhält er einen monatlichen Zuschuss zu seinem Baukredit. Der Lastenzuschuss ist kein Kredit, den er irgendwann zurückzahlen muss, sondern eine Förderung bei Härtefällen. Sie muss später nicht zurückgezahlt werden